Harmonien zwischen Wolkenkratzern

DER CHOR singt bei der UN in New York

New York, 1997. Eine der prägendsten Erlebnisse in der Geschichte unseres Chores war zweifellos die Reise nach New York. Alles begann etwa zwei Jahre zuvor, als wir durch eine Reihe glücklicher Zufälle in Kontakt mit dem Chor der Vereinten Nationen (UN) aus New York kamen. Dieser Chor befand sich gerade auf einer Europa-Tournee und gab ein außerplanmäßiges Konzert in der damaligen „GTZ“ in Eschborn. Bei dieser Gelegenheit hatten wir die Freude, gemeinsam mit ihnen das Stück „Let there be Peace on Earth“ zu singen – ein unvergesslicher Moment! Die Mitglieder des UN-Chores traten in einer bunten Vielfalt an Landestrachten auf, die ein beeindruckendes und farbenfrohes Bild abgaben.

Unsere Gäste wurden von uns herzlich aufgenommen, und so entstand die Idee: „Wenn sie nach Europa kommen können, warum nicht auch wir nach New York?“ Gesagt, getan – ein engagiertes Organisationsteam machte sich auf die Suche nach Flügen und fand eine passende Unterkunft im YMCA in Manhattan, direkt in der Nähe des UN-Hauptquartiers am East River. Dank der Unterstützung einer deutschen Mitarbeiterin des UN-Chores wurde uns eine besondere Führung durch die UNO ermöglicht. Anschließend gaben wir ein gut besuchtes Mittagskonzert im UN-Hauptquartier, bei dem wir singend mit „Maxwell’s Silver Hammer“ von den Beatles durch die Publikumsreihen zogen – ein Erlebnis, das sowohl uns als auch den Zuhörern lange in Erinnerung bleiben sollte.

Unsere freien Tage in New York nutzten wir, um die vielen Facetten dieser faszinierenden Stadt zu entdecken. Ob individuell oder in kleinen Gruppen, wir erkundeten die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten dieser Metropole. Die Abende verbrachten wir gemeinsam mit unseren neuen Freunden vom UN-Chor – unter anderem bei einem geselligen Abendessen in einem chinesischen Restaurant.

Ein weiteres Highlight der Reise war die Einladung zu einem Konzert in der „Most Holy Redeemer Church“ in Manhattan. Diese Kirche, die Mitte des 19. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern gegründet wurde, war für uns ein besonderer Auftrittsort. Der deutschstämmige Pfarrer empfing uns mit offenen Armen und gab uns die Freiheit, unser Programm ohne Einschränkungen zu gestalten. Mit einem Repertoire aus geistlichen und weltlichen Liedern brachten wir die altehrwürdigen Mauern der Kirche zum Klingen. Ein besonders bewegender Moment war das Lied „Mich zieht es nach dem Dörfchen hin“ von Schumann – als einige Zuhörer sich mit der Hand auf dem Herzen erhoben, spürten wir die tiefe Verbundenheit, die Musik schaffen kann.

Diese Reise nach New York bleibt uns unvergessen – nicht nur wegen der beeindruckenden Stadt und ihrer zahlreichen Attraktionen, sondern auch wegen der wunderbaren Begegnungen und Erlebnisse, die uns noch heute als Chor verbinden.